Oppin wird im Jahr 952 erstmals urkundlich erwähnt, als König Otto I. u. a. die „Mark Upina“ dem Markgrafen Hermann Billung übergab. 
966 machte er den Tausch rückgängig und schenkte die Besitzungen dem Moritzkloster in Magdeburg.
Vermutlich stand in dieser Zeit schon eine Kirche in Oppin. Die sächsischen Kaiser bemühten sich, durch die Gründung von Kirchen und Klöstern das Christentum unter den heidnischen Wenden auszubreiten.

Die Kirche St. Georg und St. Elisabeth

Die urspaltrüngliche Anlage der Kirche stammt aus romanischer Zeit, was verschiedene Reste romanischer Kunstformen bezeugen. Das Untergeschoß des Turmes könnte aus dem 12. Jh. stammen. Der Turm diente wohl zugleich als Wehrturm, dort konnten die Einwohner in frühen Zeiten Schutz vor Angreifern suchen.

Die Kirche ist dreimal abgebrannt, 1633, dann gleich wieder 1655 und zuletzt 1928. Jedes Mal wurde sie auf den alten Mauern wieder aufgebaut. Im Jahr 1767 wurde die Vorhalle an der Südseite angebaut. Das ursprüngliche Portal ist der heutige Durchgang zum Kirchenschiff.

Der Innenraum altder Kirche 
wurde nach dem letzten Brand (in der Nacht vom 7. zum 8. August1928)
neu gestaltet und ist eines der wenigen Beispiele für die Kirchenraumgestaltung um 1930. Der Blick des Betrachtenden wird auf die Kanzel gelenkt. Sie ist der Mittelpunkt der Ostwand. Über dem Altar war an der Ostwand der Spruch „Ehre sei Gott in der Höhe“ zu lesen, den die Engel den Hirten in der Nacht der Geburt von Jesus Christus zuriefen. Heute lenkt kein Gemälde, kein Zierrat die Gottesdienstbesucher von der Predigt ab. Die Aufschrift an der Kanzel unterstreicht die Konzentration auf das Wort Gottes: „Das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich.“

Links des Altars steht ein Stuhl, der alle Brände der Kirche überstanden haben soll (siehe unten "Lutherstuh").

Die Orgel ist ein Werk des Orgelbaumeisters Rühlmann. Sie ist älter als 1930, stammt also vermutlich aus einer anderen Kirche. Sie wurde 1999 überholt und erklingt nun wieder in Gottesdiensten. Leider kann sie zur Zeit nur einmanualig gespielt werden.

 

Im Norden schließt sich altan den Altarraum eine Kapelle mit eigenem Altar an. Das spitzbogige Gewölbe könnte ursprünglich aus dem 15. Jh. stammen. Auf dem Altar stand ein Kruzifix aus dem Jahr 1630, das Jesus am Kreuz zeigt, neben ihm seine Mutter Maria und den Jünger Johannes, dem Jesus kurz vor seinem Tod die Sorge für seine Mutter übertrug.

In der Kapelle steht der Taufstein. Dazu passend sind im Gewölbe Bibeltexte von Johannes dem Täufer zu lesen. Die leider teilweise überstrichene Ausmalung an den Wänden zeigt Szenen aus dem Leben des Johannes.

Der Turm beherbergt heute zwei Glocken. Die größere wiegt etwa 550 kg und stammt aus dem Jahr 1655. Beim Brand waren die fünf Glocken der Kirche gesprungen und teilweise in der Hitze geschmolzen. Aus dem Metall ließ die Gemeinde vier neue Glocken gießen, deren zweitgrößte bis heute erhalten geblieben ist. Im Jahr 2001 wurde sie mit einem neuen Klöppel, Joch und einer modernen elektronisch gesteuerten Läuteanlage ausgerüstet.

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Der "Lutherstuhl" von Oppin

Auf ihm soll Martin Luther bei einem Besuch in Oppin gesessen haben.
Er ist das wohl älteste Inventarstück der Kirche Sankt Georg und Sankt Elisabeth in Oppin.
Besonders bemerkenswert ist, dass die Kirche in Oppin dreimal abgebrannt ist (1633, 1655 und 1928), der "Lutherstuhl" aber alle drei Brände überstanden hat.
Wenn das kein "Echtheitszertifikat" darstellt!?

Bauarbeiten an der Kirche und am Gemeindehaus (Paul-Gerhardt-Haus)

Die Kirche ist in ihrem jetzigen Zustand nur rund 75 Jahre alt. Dennoch muss die Kirchengemeinde immer wieder umfangreiche Bauarbeiten an der Kirche und den Gebäuden des Pfarrgrundstücks durchführen:

  • 1999 umfangreiche Reparatur der Orgel
  • 2000 Neudeckung des Daches des Paul-Gerhardt-Hauses und Sanierung der Pfarrwohnung
  • 2001 Sanierung und Neudeckung des Kirchturmes Neuausrüstung der Glocke
  • 2002 Reparatur der Turmuhr
  • 2004 Reparatur und Neudeckung der Nordseite des Pfarrhausdaches
  • 2005 erneute Reparatur der Orgel, Gehwegpflasterung zur Kirche und zum Paul-Gerhardt-Haus
  • 2006 Dachentwässerung an der Kirche und Dachstuhlsanierung im Paul-Gerhardt-Haus, Fußboden und Raumsanierung, Einrichtung einer Sanitärzelle und Küche im Paul-Gerhardt- Haus
  • Erneuerung der Altarfenster und Restaurierung des Fensters in der Taufkapelle, (Finanzierung durch Spenden dank eines Aufrufs des Bürgermeisters Bernd Frischmuth)
  • 2007 Reparatur des Glockenstuhls, Erneuerung zweier Sandsteinsäulen in den Schallarkaden des Kirchturms und weitere Reparaturen im Glockenturm
  • 2008 Dachsanierung des Kircheneingangs, Erneuerung der Fassade des Paul-Gerhardt-Hauses
  • 2009 In der Kirche Erneuerung der Elektroinstallation und Begasung gegen Holzwurmbefall..

Gemeindeleben (seit 2002)

Die Kirchengemeinde Oppin gehört mit 8 anderen Gemeinden zum Pfarrbereich Hohenthurm. In Oppin trifft sich die Gemeinde in der Regel alle 14 Tage zum Gottesdienst.

Montags um 19:00 Uhr probt der Kirchenchor. MitsängerInnen sind herzlich willkommen!

An jedem letzten Dienstag im Monat um 14:30 Uhr wird eingeladen zu einem Kaffeenachmittag.

Die Kinder-, Konfirmanden- und Jugendarbeit wird im Pfarrbereich Hohenthurm regional organisiert.

Bilder

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