Hörprobe der Glocken

Glocken von Brachstedt

Geschichte

Im Jahr 966 wird Brachstedt dem Moritzkloster in Magdeburg (auch Mauritiuskloster genannt) unterstellt.

Mit der Gründung des Klosters Neuwerk (Halle)  wird Brachstedt im Jahr 1121 Sitz eines Erzpristers
Ihm unterstanden damals 23 Kirchen .
Im Kern stammt die Bausubstanz der dem Heiligen Michael geweihten Kirche aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts.

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Von den romanischen Ursprüngen sind außen noch deutliche Reste erkennbar wie die Arkadenfenster am Turm mit ihren Rundbögen und zugemauerte Rundbogenfenster an der Südseite des Kirchenschiffes.

In der Zeit der Gotik wurde das Kirchenschiff vergrößert und mit großen spitzbogigen Fenstern versehen. Weitere Veränderungen erfolgten im 18. und 19. Jahrhundert.

Die zwei Pyramidenhelme des Westquerturmes stammen wohl aus dem 17. Jahrhundert.
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Ehemals hingen im Turm drei Bronzeglocken.
Die größte Bronzeglocke wurde im ersten Weltkrieg eingeschmolzen.
Dafür erhielt die Kirche im Jahr 1922 eine Glocke aus Stahl.
Die zwei anderen Bronzeglocken wurden auf Grund einer eingegossenen Markierung auf das Jahr 1499 datiert. Dies war Grund für die ökumenische Feier des 500 – jährigen Glockenjubiläums im Jahr 1999. 
Eine der Bronzeglocken wurde im zweiten Weltkrieg vom Turm geholt und sollte ebenfalls eingeschmolzen werden.
Sie wurde nach dem Krieg in einem Glockensammellager bei Hamburg entdeckt und 1947 wieder im Turm aufgehängt.
Seit 1997 sorgt ein elektronisch gesteuertes Läutwerk dafür, daß die Glocken nicht nur zum Gottesdienst rufen, sondern auch wieder täglich um 18 Uhr den Feierabend einläuten.
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Das älteste Element im Inneren der Kirche ist eine Sakramentsnische mit reich skulpturierter Rahmung aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Sie befindet sich hinter dem Altar in der Ostwand der Kirche. alt
Der Altar aus dem 16. Jahrhundert ist eine Leihgabe aus Schlaitz bei Bitterfeld.
In seinem Mittelfeld befinden sich Schnitzfiguren: Maria, die Mutter Jesu mit dem Jesuskind und ihr zur Seite Maria Magdalena und der Jünger Petrus.
Die Altarflügel sind ebenfalls bemalt: auf der Innenseite zwei weibliche Heilige und auf den Außenseiten die „Verkündigung“.

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Die Predella ( Altarsockel) wird von gemalten Halbfiguren ausgefüllt: Christus als Schmerzensmann und Maria als Fürbitterin.
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Die Emporen wurden im 18. Jahrhundert eingebaut und im vorigen Jahrhundert wieder zurückgebaut (historisches Foto)
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Aus gleicher Zeit etwa stammt auch die Kanzel.
Der Schalldeckel über der Kanzel dürfte etwa 100 Jahre älter sein.
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Die Orgel ist ein Werk des Orgelbaumeisters Rühlemann von 1898.

Mehr zur Orgel finden Sie auch unter Orgelinfo.

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Bauarbeiten an der Kirche

Die Wende 1989/90 ermöglichte der Kirchgemeinde dringend notwendige Bau- und Erhaltungsarbeiten in Angriff zu nehmen:
  • 1991/92: Turmdach (77.000 DM) und Dach des Kirchenschiffs (65.000 DM) mit Hilfe des Dorferneuerungsprogramms und Mittel der EU
  • 1998: Reparatur der Orgel – (20.000 DM)
  • Instandsetzung des Geläut – (9.000 DM)
  • 2001: Dach des Pfarrhauses (86.000 DM) mit Hilfe des Dorferneuerungsprogramms, Trockenlegung der Fundamente der Kirche (55.000 DM)
  • 2002 Instandsetzung Turmuhr (2.300 €) mit Spenden der Brachstedter
Im Rahmen der in den letzten Jahre  erfolgten Sanierungsmaßnahmen wurden
  • der Fußboden neu verlegt
  • die Elektrik und der Innenputz erneuert
  • die Decke im Jahr 2012 gestrichen und in Teilen ursprüngliche Malereien rekonstruiert
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Allen Spendern sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

Bilder

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