Dank desalt Medieninteresses hat ja wohl schon jeder in der Zeitung gelesen, dass Peißen eine zweite Glocke bekommen wird. Gestiftet wurde sie von den Familien Hans-Joachim und Eckhard Frohne.

Ursprünglich hatte Peißen 3 Glocken, aber zwei davon „durften" wir im 1, Weltkrieg für „Gott, Kaiser und Vaterland" opfern. Unsere größte Glocke aus dem Jahr 1483 blieb uns erhalten, verloren haben wir die Glocken von 1430 und 1843.

Bevor an den Guss gedacht werden konnte, musste die Stimmung der neuen Glocke errechnet werden, schließlich muss sie ja mit der vorhandenen Glocke zusammenklingen. Dazu musste der Klang der alten Glocke ermittelt werden. Diese Aufgabe kam Herrn Remenz, dem Glockensachverständigen der Gießerei Lauchhammer zu. Ich war dabei und habe gestaunt, wie viele Punkte an einer Glocke abgenommen wurden. Die neue Glocke darf dann in der Stimmung allenfalls um 2/16tel vom ermittelten Ton abweichen.

Am 8. Oktober 2010 fand sich eine Gruppe der Peißener Gemeinde in Lauchhammer zum Glockenguss ein. Nach einer Andacht im Hof, begaben wir uns in die Halle, wo bereits die Form vorbereitet war. Aus zwei Behältern wurde die glutflüssige Schmelze in die Form gegossen. Ein wahrhaft erhebender Anblick. Andächtige Stille herrschte.

Inzwischen ist die Schwester unserer alten Glocke in Peißen eingetroffen und kann in der Kirche bewundert werden. Die Aufschrift auf der Glocke lautet: „Vivos voco, mortuos plango, fuigura frango" zu deutsch: „ Die Lebenden rufe ich, die Toten beklage ich, die BSitze breche ich." Auf der anderen Seite ist das Wappen der Stifter zu sehen. Nun steht uns noch die Montage bevor. Das wird eine komplizierte Angelegenheit, denn dazu muss auf der Westseite des Turms ein Gerüst erstellt werden, die Schallarkade muss verbreitert und die Mittelsäule entfernt werden.

Diese Arbeit ist schon unter Dach und Fach, denn Herr Detlef Bau aus Landsberg, der seit Jahren In Peißen anstehende Bauvorhaben mit großer Sachkenntnis ausführt, spendet uns diese Maurerarbeiten. Ja, auf Spenden sind wir jetzt natürlich sehr angewiesen, denn es kostet noch eine große Summe, ehe das Glockenduett vom Peißener Kirchturm erklingt.

H.-J. Frohne hat uns ein Foto der Glocke angefertigt und das Spendenkonto hineinkopiert. Bis jetzt haben wir 100 dieser Fotos verteilt und hoffen auf „fröhliche Geber". H.-J. Frohne hat es auch übernommen, die umliegenden Gewerbe um Spenden zu bitten. Wenn alles klappt, soll die Glocke zu Pfingsten ihre Stimme erklingen lassen. Das wollen wir mit einem Festgottesdienst und anschließendem Fest im Pfarrgarten fröhlich feiern. Dazu sind natürlich alle Interessierten herzlich schon jetzt eingeladen. Hoffentlich werden unsere Bitten um gutes Wetter erhört.

 

Erika Hunold, Peißen

Spendenkonto für Glockenmontage:

Kreiskirchenamt Halle-Saalkreis
Kontonummer:  38 60 60 118
BLZ: 80053762 (Saalesparkasse)
Zahlungsgrund        RT 156 Glocke Peißen